Was gibt es für einen Budoka Schöneres als das Jahr auf den Matten zu begrüssen? Vielleicht, dies mit einem Weltmeister zu tun? Für den zweiten Zentralschweizer Budotag konnte nämlich der ZSJJV (Zentralschweizer Judo- und Ju-Jitsu-Verband) als Trainer Nils Stump engagieren, welcher an den letzten Judo-Weltmeisterschaften in Doha in seiner Gewichtsklasse die Goldmedaille geholt hatte. Und so versammelten sich am 6. Januar in der Sarner Sporthalle Scharen von Budoka, so viele, dass der Judo-Club Sarnen kurzerhand von irgendwoher noch mehr Matten auftrieb und das ausgelegte Mattenfeld um ein paar Reihen erweiterte. Trotzdem standen zur Begrüssung die über siebzig Teilnehmenden in allen Gurtfarben dicht gedrängt an drei Seiten ums Mattenfeld, beobachtet von einer ansehnlichen Schar Eltern und anderer Fans auf der Zuschauertribüne.
Nach einigen Aufwärm-Runden und Rollen zeigte uns Nils, wie man möglichst schnell einen starken Griff an der Jacke des Partners schafft, ohne von diesem ebenfalls gegriffen zu werden. Da gibt es allerlei Möglichkeiten, je nachdem, wie der Partner steht und reagiert. Natürlich probierten wir jede davon immer wieder mit verschiedenen Partnern aus, so dass die Zeit wie im Flug verging.
In der Pause kam Nils nur knapp zum Ausruhen, so viele Autogramme musste er auf Judo-Jacken, Handyhüllen und anderes mehr geben… Mit ein paar Reaktions- und Gleichgewichtsspielen wärmten wir uns wieder auf für den zweiten Teil. Nils zeigte uns zwei seiner Lieblingswürfe: O-soto-gari und Hiza-guruma, und wie man sie geschickt kombinieren kann, um die Reaktion des Partners für einen Wurf auszunützen. Einen nicht ganz gelungenen Hiza-guruma lernten wir mit einer Art «Fesselung» zu einem Festhaltegriff am Boden weiterzuführen. Beim Üben ging es oft hitzig zu und her, aber alle achteten auf Ihre Partner und ihre Umgebung, so dass trotz der vielen Leute auf den Matten keine Unfälle passierten. Für die abschliessenden Randori übten abwechslungsweise die «Leichten» und die «Schweren», so dass es nun mehr Platz zum Austoben gab.
Zum Schluss beantwortete Nils noch einige Fragen. Im Moment trainiert er wegen einer noch nicht ganz ausgeheilten Verletzung etwas weniger, aber sonst sind es wohl 20 Stunden pro Woche. Er ist einer der ganz wenigen Schweizer Judoka, der vom Judo leben kann. Und freut sich natürlich auf die Olympischen Spiele in Paris…
Klar durfte ein Erinnerungsfoto nicht fehlen, zuerst mit allen, danach durfte jeder der acht anwesenden Clubs für ein Gruppenfoto mit Nils posieren. Von diesem Training werden wohl alle noch lange erzählen!
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